Der beste Weg, Energiekosten zu sparen ist, Luftundichtigkeiten an Ihrer Immobilie zu vermeiden bzw. zu schließen. Nicht nur Wände, sondern auch Fenster und Außentüren müssen dicht sein, damit die teure Energie nicht verloren geht.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt für Neubauten eine luftdichte Gebäudehülle vor. Getestet wird diese Luftdichtheit mithilfe einer speziellen Differenzdruckmessung – dem so genannten Blower-Door-Test.
Dieser wird ebenfalls in der DIN EN ISO 9972, Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden - Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden - Differenzdruckverfahren, geregelt.
Mit dem Blower Door Test wird die Luftdichtigkeit eines Gebäudes geprüft. Bei nicht luftdichten Gebäuden entweicht warme Luft aus dem Inneren durch Bauteilfugen oder Anschlussstellen von Bauteilen. Dadurch entstehen Zuglufterscheinungen und Bauteilschäden.
Erschwerend kommt hinzu, dass feuchtwarme Luft, die durch eine kalte Dämmungs strömt, Tauwasser bildet und damit Feuchteschäden verursacht.
Die feuchtwarme Luft kühlt dabei so weit ab, dass sie keine Feuchtigkeit mehr halten kann und es kommt zu einem Tauwasserausfall in der Dämmung, wodurch die Dämmung nass wird und ihre Dämmwirkung verliert.
Für die Durchführung der Blower-Door-Messung wird ein Metallrahmen in die Haustüre eingespannt. An diesem werden die benötigten Messgeräte, sowie die luftdichte Plane für das Gebläse angebracht. Nachdem alle Fenster geschlossen wurden, kann mit der Messung begonnen werden.
Bei der Blower-Door-Messung (auch Luftdichtheitsmessung genannt) werden 2 Messungen durchgeführt. Eine mit Überdruck und eine mit Unterdruck.
Grund hierfür ist die Simulation von verschiedenen Windsituationen, die auf ein Gebäude einwirken. Wenn Luftströmungen auf das Gebäude treffen, entsteht an der zum Wind zugewandten Seite eine Unterdruckwirkung auf das betreffende Bauteil. An der Rückseite des Gebäudes entsteht dabei eine Überdruckwirkung.
Die dabei entstehenden Luftdrücke sind für uns Menschen unproblematisch, es handelt sich hierbei um natürliche Druckverhältnisse. Ein Aufenthalt im Gebäude, während der Messung, ist problemlos möglich.
Feuchteschäden aufgrund von Leckagen im Dach treten häufig unbemerkt auf, da die Leckage durch die Wand- und/oder Dachverkleidung nicht sichtbar ist.
Eine Luftdichtheitsmessung im Zusammenhang mit einer Wärmebildkamera macht unsichtbare Leckagen sichtbar. Das Gebläse stellt im Gebäude eine Unterdrucksituation her, bei der kalte Luft durch Fugen und Leckagen strömt. Mit der Wärmebildkamera werden diese Stelle sichtbar, auch bei verdeckten Bauteilen
Die Wärmebildkamera funktioniert dabei am besten in den Wintermonaten, wenn keine Sonne auf das Gebäude scheint, da sich sonst die Gebäudeteile durch die Sonne aufwärmen und dadurch eine Bewertung des Gebäudes erschwert wird.
Unabhängig von der Jahreszeit, können Leckagen auch durch den Einsatz einer Nebelmaschine sichtbar gemacht werden. Hierbei wird mit Hilfe des Blower-Door-Gebläses im Gebäude ein Überdruck erzeugt und zeitgleich das Gebäude im inneren mit Nebel gefüllt. Von außen werden Leckagen dann durch Nebelschwaden sichtbar.
Info: Kein Gebäude ist absolut luftdicht. Es gibt immer einen Luftwechsel, selbst bei hochdichten Gebäuden (meistens mindestens, je nach Gebäudegröße, mindestens 300 m3/h) - also genug Luft zum atmen.
Download: Infoblatt Blower Door